- Millikan-Versuch
- Millikan-Versuch['mɪlɪkən-], eine 1907 von Felix Albert Ehrenhaft (* 1879, ✝ 1951) vorgeschlagene, erstmals von R. A. Millikan angewendete und später verbesserte, sehr genaue Methode der Bestimmung der elektrischen Elementarladung. Dabei wird die Bewegung fein zerstäubter Öltröpfchen (Durchmesser einige μm) mit einem Messmikroskop beobachtet (daher auch Öltröpfchenmethode genannt). Die durch Zerstäuben oder Bestrahlung mit Röntgenstrahlung elektrisch geladenen Tröpfchen werden in das elektrische Feld E eines Plattenkondensators, dessen Feldlinien vertikal verlaufen, eingebracht, wo sie der um den Auftrieb verminderten Schwerkraftder Reibungskraft FR = — 6πηrv (stokessches Reibungsgesetz) und der elektrischen Kraft FE = QE unterliegen. Dabei sind r der Radius und Q die elektrische Ladung eines Tröpfchens, v seine Geschwindigkeit, ρÖl und ρLuft die Dichte der Tröpfchen beziehungsweise der Luft (des Mediums, in dem sich die Tröpfchen bewegen), g die Fallbeschleunigung und η die Viskosität der Luft. Durch Variation der Spannung des Kondensators und damit der Feldstärke E, Umladung der Tröpfchen durch Röntgenstrahlung und Beobachtung der Geschwindigkeit kann der Radius der Tröpfchen bestimmt und so ihre Ladung Q ermittelt werden. Dabei zeigt sich, dass Q immer ein ganzzahliges Vielfaches einer bestimmten Ladung, der Elementarladung, ist. Der Millikan-Versuch war der erste direkte Nachweis der Quantisierung der elektrischen Ladung.
Universal-Lexikon. 2012.